Wasserwechsel: Warum altes Wasser Probleme bereiten kann
Die Sonne spiegelt sich im Poolwasser. “Glasklar, das Wasser hält noch ein Jahr und es wäre schade, es einfach wegzuschütten”, denken Sie sich voller Vorfreude auf die bevorstehende Badesaison. Klar, Sie sparen sich in diesem Moment die Wasserkosten. Doch altes Wasser kann teuer werden. Warum das so ist, wann ein Wasserwechsel empfehlenswert ist und wie Sie die Berg- und Talfahrt vom pH-Wert verhindern, erklären wir gleich.
Das Zusammenspiel von Wasserhärte und pH-Wert
Was unterscheidet altes und frisches Wasser? Die Alterung von Wasser lässt sich einfach und kurz zusammenfassen:
1. Die Härte sinkt stetig
Frisches Wasser besitzt eine Härte von 10 dH. Desinfektionsmittel wie Chlor, Brom oder Aktivsauerstoff beanspruchen einen Teil der Wasserhärte. So verbraucht sich die Wasserhärte mit der Zeit ganz von selbst - die Härte sinkt also stetig.
2. Die Härte sorgt für einen stabilen pH-Wert
Die Härte besitzt eine weitere, wichtige Funktion: sie beeinflusst die Stabilität vom pH-Wert, welcher wiederum die Desinfektionswirkung beeinflusst. Normalerweise steigt der pH-Wert von Zeit zu Zeit, weshalb wir Säure bzw. pH-Minus benötigen, um den pH-Wert im Idealbereich von 7.2 bis 7.4 zu halten. Eine zu tiefe Wasserhärte löst hingegen eine negativ-Spirale aus: der pH-Wert sinkt plötzlich und sie müssen den Wert mit pH-Plus erhöhen. Nun müssen Sie den Wert kontinuierlich überwachen und immer wieder justieren, was entsprechend aufwendig ist.
3. Der richtige pH-Wert sorgt für eine gute Desinfektionswirkung
Eine Abweichung von 0.4 kann die Desinfektionswirkung um 80% reduzieren. In diesem Beitrag haben wir für Sie den Einfluss vom pH-Wert auf die Desinfektion zusammengefasst (hier klicken). Die Desinfektion ist also abhängig vom pH-Wert und der pH-Wert ist abhängig von der Wasserhärte.
4. Fazit: Tiefe Härte verursacht hohe Kosten
Ist die Härte zu gering, tauchen Probleme und Folgekosten auf:
Sie verbrauchen mehr pH-Korrekturmittel
Sie müssen die Werte (pH und Desinfektion) regelmässig von Hand prüfen
Sie verbrauchen mehr Desinfektionsmittel, wenn der pH-Wert aus dem Rahmen fällt
Sie riskieren einen grünen Pool, wenn die Desinfektion nicht wirkt
Die Abfallnebenprodukte von Chlor steigern sich durch den erhöhten Chemieverbrauch
Altes Wasser schadet deshalb auch Ihnen
Es gibt immer Nebenprodukte von Desinfektionsmittel wie Chlor, so zum Beispiel Chlorid und Cyanursäure. Diese Stoffe können nicht vollständig abgebaut oder herausgefiltert werden. Brauchen Sie also mehr Chemie, entstehen mehr Abfallprodukte. Schlussendlich greifen die Abfallprodukte Ihr Immunsystem an, was sich auf Ihr gesundheitliches Wohlbefinden auswirkt.
In welchem Rhythmus ist ein Wasserwechsel nötig?
Die Frage zum Zeitpunkt vom Wasserwechsel ist für jedes Bad unterschiedlich. Klären Sie dies am besten direkt mit Ihrer Poolfachkraft, denn es gibt zahlreiche Einflussfaktoren, welche den Verbrauch beinflussen. Generell ist bei Aussenbädern ein jährlicher Wechsel empfehlenswert, bei Hallenbädern alle zwei Jahre.
Diese Faktoren beeinflussen die Frequenz vom Wasserwechsel:
Badefrequenz: Wie oft gehen wie viele Personen ins Bad?
Umgebung: Gibt es Sträucher und Bäume in der Umgebung oder anderweitige Punkte, welche das Wasser beanspruchen?
Desinfektionsmethode: Nutzen Sie Aktivsauerstoff? Bei Aktivsauerstoff ist es dringend empfehlenswert, das Wasser jährlich zu wechseln.
DA-GEN oder Top Clean: Nutzen Sie den DA-GEN oder den Top Clean? Diese Geräte beanspruchen das Wasser zusätzlich. Für eine entspannte Pool-Saison empfehlen wir einen jährlichen Wasserwechsel. Beim Top Clean können Sie dem Härteverschleiss mit einem Markmorkiesbehälter entgegenwirken.
Wie können Sie die Härte korrigieren?
Es gibt generell keine Korrekturmittel, womit Sie die verbrauchte Härte wieder aufbauen können. Auch das teilweise Nachfüllen mit Frischwasser ist wirkungslos. Die einzige Möglichkeit ist also ein kompletter Wasserwechsel.
Gerne prüfen wir Ihre Wasserwerte und beraten Sie persönlich.